Hydraulische Berechnungen zur Erstellung von Hochwassergefahrenkarten für rd. 375 km Gewässer im Einzugsgebiet der Tauber.
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der Landesverwaltung mit den kommunalen Spitzenverbänden werden für alle relevanten Gewässer bzw. Gewässerabschnitte des Landes Baden-Württemberg flächendeckend Hochwassergefahrenkarten (HWGK) erstellt. Diese zeigen einerseits die flächenhafte Ausdehnung von Überflutungen bei Hochwasserszenarien mit verschiedenen Wiederkehrintervallen (HQ10, HQ50, HQ100 und HQExtrem) und andererseits die Überflutungstiefen bei ausgewählten Szenarien. In Bereichen mit vorhandenen Hochwasserschutzeinrichtungen werden die geschützten Bereiche dargestellt.
Betrachtet wurden mit rd. 375 Gewässerkilometern die gesamte Tauber auf baden-württembergischem Gebiet, der Main zwischen Bettingen und Freudenberg sowie die in insgesamt drei Teilbearbeitungsgebiete unterteilten HWGK-Nebengewässer von Tauber und Main im Main-Tauber-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis und im Landkreis Schwäbisch Hall.
Die Tauber als Hauptgewässer fließt zunächst in einem engen Tal, das sich unterhalb des bayerischen Abschnittes allmählich aufweitet und unterhalb von Tauberbischofsheim eine maximale Breite von etwa 1,5 Kilometern erreicht. Hinter Werbach wird das Tal eng, die Talflanken steigen stetig an, die angrenzenden Hänge sind steil. Innerhalb dieses eingeschnittenen Tales verbleibt die Tauber bis Wertheim, wo sie in den Main mündet. Die Nebengewässer von Tauber und Main verlaufen meist in engen Tälern und weisen häufig ein großes Gefälle auf. In den breiten Abschnitten des Taubertals kommt es häufig zu breiten Ausuferungen mit separaten Fließwegen. Lange Verdolungsstrecken innerhalb der durchflossenen Ortschaften sind keine Seltenheit.
Die Berechnungen erfolgten ausschließlich zweidimensional unter Verwendung digitaler Geländemodelle aus Laserscan-Befliegungen. Für den betrachteten Main-Abschnitt wurde auf das im Rahmen des Hochwasserrisikomanagement-Plans Einzugsgebiet bayerischer Main überarbeitete 2D-Modell und dessen Ergebnisse zurückgegriffen und nur ergänzende Berechnungen durchgeführt.