Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden beabsichtigt bis Ende 2017 das gesamte Kanalnetz mit 21.000 Haltungen und 850 km Gesamtlänge hydrodynamisch zu berechnen. Mit dem bei BGS Wasser entwickelten Programm INKA steht das geeignete Werkzeug zur Verfügung, um ein solch großes Kanalnetz mit sehr kurzen Rechenzeiten komplett zu berechnen.
Wiesbaden betreibt zwei Kläranlagen. Das zentrale Hauptklärwerk (HKW) hat ein gesamtes kanalisiertes Einzugsgebiet von 2.818 ha. Neben der Innenstadt mit angrenzenden Bereichen, entwässern auch 8 Wiesbadener Ortsteile zum HKW. Alle entlang des Mains und Rheins gelegenen Stadtteile entwässern zum Klärwerk Biebrich (KWB) mit einem gesamten kanalisierten Einzugsgebiet von 1.800 ha. In mehreren nacheinander beauftragten Teilgebieten wurde bis 2014 das gesamte Kanalnetz im Einzugsgebiet des KWB hydrodynamisch berechnet. Ab 2015 soll innerhalb von 3 Jahren auch das gesamte Kanalnetz im Einzugsgebiet des HKW hydrodynamisch gerechnet werden. Grundsätzlich werden hierfür Niederschlag-Abfluss-Messprogramme durchgeführt, die als Grundlage für die Kalibrierung des Kanalnetzmodells dienen.
Ziel der Bearbeitung ist, das gesamte Wiesbadener Kanalnetz in einem Datensatz für die hydrodynamische Kanalnetzberechnung abzubilden. Mit dem bei BGS Wasser entwickelten Programm INKA kann aufgrund des intelligenten Berechnungsalgorithmus auch ein solch großes Kanalnetz mit sehr kurzen Rechenzeiten komplett überrechnet werden. Damit besteht letztendlich für die ELW die Möglichkeit jederzeit ohne großen Aufwand Varianten zu berechnen oder auch aktuelle Ereignisse, die zu örtlichen Problemen führten, nachzurechnen, sofern die entsprechende Niederschlagsbelastung vorliegt.
